Mögliche Langzeitfolge Darmkrebs
Auch wenn die Strahlentherapie eine effektive Behandlungsmethode von Prostatakrebs ist, kann sie in einigen Fällen negative Langzeitfolgen haben.
Laut einer Studie haben Patienten mit einem Prostatakarzinom, die sich einer Strahlentherapie unterzogen haben, ein erhöhtes Risiko, später an Darmkrebs zu erkranken. Diese mögliche Langzeitfolge der Behandlung ergab der Vergleich von mehr als 14.000 Prostatakrebspatienten mit rund 70.000 gesunden Männern. Demnach erkrankten die von einem Prostatakarzinom betroffenen Probanden signifikant häufiger an Dickdarm- oder Enddarmkrebs als die Kontrollpersonen.
Dabei wurde Enddarmkrebs insbesondere bei denjenigen Patienten häufiger diagnostiziert, die eine Strahlentherapie erhalten hatten. Verglichen zu den nichtbestrahlten Patienten war das Risiko mit der Radiotherapie für die Krebserkrankung des Enddarms etwa doppelt so groß.
Diese Risikoerhöhung hänge mit der Lage des Darms in der Nähe des Bestrahlungsfeldes zusammen und müsse möglicherweise nach der Diagnose Prostatakrebs mit in die weitere Therapieplanung einbezogen werden, so die Autoren der Studie. Zudem sollte Prostatakrebspatienten nach einer Strahlentherapie ein intensives Screening für Darmkrebs angeboten werden. Somit könnten mögliche Tumorerkrankungen im Darm frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Desautels D et al., Cancer 2016; 122: 1254-60
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.