Screening

Wörtlich: Sieben (von engl. to screen). Siebtest (Vortest, Suchtest, Reihenuntersuchung).

In der Epidemiologie (Wissenschaft von der Häufigkeit und Verteilung von Krankheiten) versteht man unter Screening einen möglichst schnellen und billigen Siebtest zur Erfassung eines gesuchten Merkmals. Letzteres kann zum Beispiel ein Gen sein oder eine Krankheit, die noch keine Symptome verursacht. Das Screening dient also insbesondere der Krankheitsfrüherkennung.

Die Hauptanforderung an ein Screening ist eine möglichst hohe Sensitivität (s.u.). Eine hohe Spezifität (s.u.) ist zwar wünschenswert, aber hier nicht so wichtig (nur wenige Tests erfüllen beides). In der Praxis bedeutet dies, dass mit einem ersten, kostengünstigen Test alle in Frage kommenden Personen ausgesiebt werden. Mit einem zweiten, oft teureren Test wird dann zwischen Richtig- und Falsch-Positiven unterschieden.

Sensitivität: Fähigkeit eines Tests, Merkmalsträger (z.B. Kranke) vollständig aus einer Gruppe herauszufiltern. Definiert als das Verhältnis der Personen mit positivem Testergebnis zu den tatsächlichen Merkmalsträgern. Eine Sensitivität von 100% bedeutet, dass alle Merkmalsträger ein richtig-positives Testergebnis haben und dass kein Merkmalsträger ein falsch-negatives Testergebnis hat (in der Gruppe verbleibt). Falls also bei einer Person das Merkmal vorliegt, muss es in jedem Fall erfasst werden, muss der Test positiv sein.

Spezifität: Fähigkeit eines Tests, ausschließlich Merkmalsträger zu erfassen. Definiert als das Verhältnis der Personen mit negativem Testergebnis zu den tatsächlichen Nicht-Merkmalsträgern. Eine Spezifität von 100% bedeutet, dass kein Nicht-Merkmalsträger ein falsch-positives Testergebnis hat (ausgesiebt wird) und dass alle Nicht-Merkmalsträger ein richtig-negatives Testergebnis haben (in der Gruppe verbleiben). Falls also bei einer Person das Merkmal nicht vorliegt, darf nichts erfasst werden, muss der Test negativ sein.

Beim Screening auf Prostatakarzinom werden hauptsächlich die DRU (digitale rektale Untersuchung) und die PSA-Bestimmung (s. PSA) eingesetzt, seltener auch der TRUS (transrektaler Ultraschall).

Zurück zum gelesenen Artikel