Andrologie (Männerheilkunde)
Lehre von den männlichen Geschlechtsorganen, einschließlich deren Entwicklung, Bau und Funktion.
Die männlichen Geschlechtsorgane bezeichnet man auch als das männliche Genitale. Es wird eingeteilt in die äußeren (Penis und Hodensack) und inneren Geschlechtsorgane (Hoden, Nebenhoden, Samenleiter,Samenblase, Spritzkanälchen und Prostata).
Das medizinische Fachgebiet der Andrologie umfasst Fehlbildungen, Erkrankungen und Verletzungen der männlichen Geschlechtsorgane. Dies schließt die Zeugungsfähigkeit (Fertilität) des Mannes samt deren Störungen ein, zum Beispiel durch eine erektile Dysfunktion (ED, Störung der Gliedversteifung) oder Erkrankungen, die sich auf die Androgene (männliche Geschlechtshormone) auswirken. Hierzu zählen auch absichtliche Fertilitätsstörungen bei Männern, beispielsweise durch (operative) Sterilisation (Unfruchtbarmachung), Kastration (Ausschaltung der Hoden) oder medikamentöse Empfängnisverhütung (noch experimentell). Weiterhin wichtig ist die Unterfunktion der Geschlechtsdrüsen (Hypogonadismus) im Alter (Näheres hierzu im Magazin unter Testosteronersatztherapie und Prostatakarzinom).
Gelegentlich wird der Begriff Andrologie nur beschränkt auf das Spezialgebiet der Fertilitätsstörungen verwendet.
Das Fachgebiet Andrologie liegt aus historischen Gründen im Überschneidungsbereich zwischen Urologie (Lehre von den Harnorganen, Näheres s. Urologie) und Dermatologie (Lehre von der Haut): Letztere umfasst hiervon vor allem die Geschlechtskrankheiten und Veränderungen der Behaarung (diese ist abhängig von den Geschlechtshormonen).
Ein Androloge ist ein Arzt (Facharzt) für Andrologie („Männerarzt“).