Rückfallrisiko sinkt im Laufe der Jahre
Je länger Patienten nach einer Prostataoperation keinen Rückfall erleiden, desto größer ist die Chance, dass die Krankheit nicht zurückkehrt. Das gilt insbesondere für Fälle mit ungünstigen Voraussetzungen für eine Heilung.
Mit zunehmender Zeit ohne Rückfall (Rezidiv) nach einer radikalen Prostatektomie (RPE) steigen die Überlebenschancen der Betroffenen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung. Demnach wird es nach einer gewissen Zeit ohne Rezidiv immer unwahrscheinlicher, dass der Prostatakrebs überhaupt noch zurückkehrt. Für die Untersuchung werteten die Wissenschaftler den Krankheitsverlauf von etwa 2.800 Prostatakarzinompatienten nach Operation aus. Dabei wurde das Fünf-Jahres-Krankheitsfreie-Überleben anhand von Untersuchungsdaten und dem Auftreten von Rezidiven abgeschätzt.
Den Auswertungen zufolge lag demnach die Wahrscheinlichkeit, fünf Jahre ohne Rezidiv zu überleben, bei rund 71 Prozent. Und: Die Wahrscheinlichkeit, die Fünf-Jahres-Marke zu erreichen stieg, je länger die Betroffenen rückfallfrei blieben – bei Patienten mit einem Jahr ohne Rückfall lag sie bei ca. 77 Prozent, bei denjenigen mit vier Jahren ohne Rezidiv bei bis zu 94 Prozent.
Dieser Zusammenhang galt insbesondere für Patienten mit ungünstigen Krankheitsvoraussetzungen: Bei Betroffenen mit einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium T3b-4 stieg die Wahrscheinlichkeit, rezidivfrei zu bleiben, von 21 Prozent bei der Diagnose auf ca. 80 Prozent nach vier Jahren ohne Krankheitszeichen. Dagegen nahm die Wahrscheinlichkeit für ein rezidivfreies Überleben bei T2-Tumoren nur um 12,5 Prozent zu. Stabil blieb der Einfluss von weiteren Faktoren wie dem Gleason-Score.
Ploussard G et al., Urology 2016; 94:173-9
Deutsche Krebsgesellschaft
Autorin: Anne Göttenauer, 20.12.2016